Engagierte Wissenschaftler und Bürgerinitiativen fordern Konsequenzen
Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz des Forums Wissenschaft und Umwelt (FWU), Virus und der BI Rettet die Lobau wurde heftige Kritik am seit 2009 laufenden Verfahren geäußert, wobei alle Podiumsteilnehmer betonten, dass dieses in der derartigen Form nicht abgeschlossen werden darf.

V.li.: ‘Dr. Josef Lueger, Dr. Peter Weish, Dr. Aron Vrtala und Wolfgang Rehm
Einleitend betonte Univ.Doz.-Dr. Peter Weish als Präsident des FWU, dass die Themen Nachhaltigkeit, Ende des Wachstumswahn, knapper werdende Ressourcen etc. nicht nur österreichweit ihren Niederschlag finden. Daher kann und darf ein derartiges zukunftsunfähiges Monsterprojekt nicht realisiert werden und ist in keinster Weise – politisch und volkswirtschaftlich – vertretbar.

BR Robert Eichert, Grüne Donaustadt
Große Bedenken äußerte der Hydrogeologe und Grundwasserexperte Dr. Josef Lueger – nebst anderen Mängel bei den diversen Berechnungen- über die Maßnahmen, die gegen eine zu erwartende Überflutung (Hochwasser) bei drei der vier wasserdichten Wannen zu erwarten ist. Hier wird im UVP Bericht lapidar eine Grundwasserabsenkung angeführt, die selbstverständlich negative und schädigende Auswirkungen auf die Lobau hätte. Entsprechende massive Einwände im UVP Verfahren liegen auch seitens der Nationalparkverwaltung schriftlich vor, wobei der bei der Pressekonferenz anwesende Donaustädter BR Robert Eichert ebenso eine diesbezügliche Frage an das Podium stellte. Er wies außerdem darauf hin, dass das Gesetz alles verbietet, was zu einer Schädigung des Nationalparkes führen würde.

Dr. Roman Lahodynsky, BOKU
Schwere Mängel bei der „Erdbeben-Wahrscheinlichkeitsberechnung “ führt der Geologe und Erdbebenexperte Dr. Roman Lahodynsky an. Hier wurde mit Durchschnittswerten gearbeitet und nicht mit dem schwerstmöglichen Vorfall, der bei einem Projekt dieser Größenordnung anzunehmen ist, wobei bei den Berechnungen weiters der Stand der heutigen Technik negiert wurde. Auch Mag. Dr. Aron Vrtala, Sachverständiger für Luftschadstoffe und Lärm, äußerte seine Bedenken und seine Verwunderung, dass bei den diversen Messungen und Berechnungen nicht der Unsicherheitsfaktor (ÖNORM A 6403) mit einbezogen wurde. Bei einem dermaßen langlebigen Projekt müsste ein „worst case“ Szenarium herangezogen werden. Da dies nicht der Fall ist, wurde seiner Meinung nach gegen wissenschaftliche Grundprinzipien vertoßen. Abschließend sprach Wolfgang Rehm, VIRUS (Umweltschutzorganisation) und Vertreter von Global 2000 von der Fülle an Gutachten, die seitens engagierter Initiativen bislang eingebracht wurden und davon, dass die ersichtlichen Projektmängel immer mehr werden. Seiner Meinung nach kann eine UVP nur Projekte befürworten, die die Umwelt entlasten und nicht jene, die sie belasten.

Peter Weish, Eva Hauk (Donaustadt) und Gerhard Hertenberger.
Nach einer interessanten Diskussion erwarten wir uns:
“Da das Regierungsprogramm in absehbarer Zeit eine neuerliche Evaluierung der Straßenbauprogramme vorsieht dürfte dieses Milliardenprojekt – aufgrund der vorangeführten Mängel – darin nicht mehr vorkommen. Die eingesparten Milliarden könnten dann in volkswirtschaftlich notwendige und sinnvolle Maßnahmen fließen”.
Zur ausführlichen Stellungnahme
- V.li.: Dr. Josef Lueger, Dr. Peter Weish, Dr. Aron Vrtala und Wolfgang Rhm
Große Bedenken äußerte der Hydrogeologe und Grundwasserexperte Dr. Josef Lueger – nebst anderen Mängel bei den diversen Berechnungen- über die Maßnahmen, die gegen eine zu erwartende Überflutung (Hochwasser) bei drei der vier wasserdichten Wannen zu erwarten ist. Hier wird im UVP Bericht lapidar eine Grundwasserabsenkung angeführt, die selbstverständlich negative und schädigende Auswirkungen auf die Lobau hätte. Entsprechende massive Einwände im UVP Verfahren liegen auch seitens der Nationalparkverwaltung schriftlich vor, wobei der bei der Pressekonferenz anwesende Donaustädter BR Robert Eichert ebenso eine diesbezügliche Frage an das Podium stellte. Er wies außerdem darauf hin, dass das Gesetz alles verbietet, was zu einer Schädigung des Nationalparkes führen würde.
Schwere Mängel bei der „Erdbeben-Wahrscheinlichkeitsberechnung “ führt der Geologe und Erdbebenexperte Dr. Roman Lahodynsky an. Hier wurde mit Durchschnittswerten gearbeitet und nicht mit dem schwerstmöglichen Vorfall, der bei einem Projekt dieser Größenordnung anzunehmen ist, wobei bei den Berechnungen weiters der Stand der heutigen Technik negiert wurde.
Auch Mag. Dr. Aron Vrtala, Sachverständiger für Luftschadstoffe und Lärm, äußerte seine Bedenken und seine Verwunderung, dass bei den diversen Messungen und Berechnungen nicht der Unsicherheitsfaktor (ÖNORM A 6403) mit einbezogen wurde. Bei einem dermaßen langlebigen Projekt müsste ein „worst case“ Szenarium herangezogen werden. Da dies nicht der Fall ist, wurde seiner Meinung nach gegen wissenschaftliche Grundprinzipien vertoßen.
Abschließend sprach Wolfgang Rehm, VIRUS (Umweltschutzorganisation) und Vertreter von Global 2000 von der Fülle an Gutachten, die seitens engagierter Initiativen bislang eingebracht wurden und davon, dass die ersichtlichen Projektmängel werden immer mehr werden. Da das Regierungsprogramm in absehbarer Zeit eine neuerliche Evaluierung der Straßenbauprogramme vorsieht, besteht die Hoffnung, dass dieses Milliardenprojekt darin nicht mehr aufscheint und dass diese Milliarden in volkswirtschaftlich notwendige Maßnahmen fließen.

Dr. Peter Weish, Eva Hauk (Donaustadt) und Dr. Gerhard Hertenberger
Nach interessanter Diskussion und was wir wollen:
“Da das Regierungsprogramm in absehbarer Zeit eine neuerliche Evaluierung der Straßenbauprogramme vorsieht, besteht die Hoffnung, dass dieses Milliardenprojekt darin nicht mehr aufscheint und dass diese Milliarden in volkswirtschaftlich notwendige Maßnahmen fließen”.