Nach einer Einleitung von Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy wurde das Fest von den beiden Organisatoren Herbert Schweiger, Direktor der VHS-Donaustadt und Robert Eichert (langjähriger Serien-Autor der DBZ) eröffnet. Letzterer lernte bei seinen Recherchen zur aktuellen Serie in der Donaustädter Bezirkszeitung/DBZ “Gar nicht lustig war das Zigeunerleben” viele tolle Donaustädter Roma- und Sinti-Musiker kennen.
Und deshalb kam Robert Eichert schon sehr bald die Idee für ein großes Musik-Fest im 22. Bezirk. Herbert Schweiger, dem Direktor der VHS Donaustadt, gefiel diese Idee und so haben beide das 1. Donaustädter Roma-Sinti-Fest mit viel Begeisterung und Engagement auf die Beine gestellt.
Robert Eichert bei seiner Eröffnungsrede, vollbesetzter Festsaal und beim Tanz mit Odile
Anschließend an seine einleitenden Worte verlas Robert Eichert noch eine Grußbotschaft von Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, der sich herzlich für die Einladung bedankte, leider aber persönlich verhindert war. Er betonte seine Freude über diese Premiere und wie wichtig sie als Signal der kulturellen Vielfalt Wiens zu verstehen ist, aber auch Signal für die Aufarbeitung der langen Geschichte der Ausgrenzung von Roma und Sinti sei.
Drei Musikgruppen – alle verbunden mit der Donaustadt – machten diesen Abend zum musikalischen Erlebnis:
Aven Shunen – Traditionals in der Sprache der Sinti und Lovara-Rom: Gefühle mit Musik auszudrücken, das trifft auf diese Band zu. Inspiriert von Sinti-Missionarsfamilien, deren Lebensweise Robert Weinrich, Sinti aus Wien, berührte und nach Jahren, in denen er eigene Kompositionen verfasste, gründete er die Band „Aven Shunen“ – ein Einstieg in die Musik der Roma und Sinti, wie er schöner nicht sein konnte.
Ruzsa Nikolic-Lakatos & Ethno Experience – traditionelle Lovara-Roma-Musik: Ruzsa zählt heute zu den bekanntesten Sängerinnen der Lovara-Roma weltweit. Eine Dienerin ihrer Musik, deren Bühnenpräsenz und Ausstrahlung die Seele berührt. Mit ihrer sie musikalisch authentisch begleitenden Familie und dank ihres unermüdlichen Einsatzes für ein besseres Miteinander und Toleranz ist sie eine überragende Botschafterin der Roma-Musik und deren Traditionen.
Diknu Schneeberger Trio – Gypsy Swing mit dem „Jahrhunderttalent“ Diknu Schneeberger: Diknu, 25 Jahre jung, ist mit seiner Gitarren-Artistik ein musikalisches Genie. Ergänzt wird das Trio durch Diknus Vater Joschi am Kontrabass und Martin Spitzer – Diknus ehemaliger Gitarrelehrer – an der Rhythmusgitarre. Diknus wunderkindartiges Können und seine sichtliche Freude an der Musik, gepaart mit fast spiritueller Verbindung zum Instrument, riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.
Ein Abend mit selten so authentisch dargebrachter Musik, der auch seinen Niederschlag in der Bitte um Spenden* fand. Alle die diese Darbietungen miterlebten waren sich einig: Dank an die Organisatoren und die Aufforderung, für nächstes Jahr ein zweites derartiges Musikfest fix einzuplanen.